Realisierung
Mit der Realisierung ist gemeint, das die Aktionen mittels mehr oder weniger aufwendiger Technik, sprich Relais, Transistoren usw herstellbar sein sollen.
Warum man welchen Aufwand treiben möchte hängt nun davon ab in wie weit man die im Beitrag 'Aktionen' geschilderten Gegebenheiten aus der Natur auf der Anlage verwirklichen will und ob das automatisch, halbautomatisch oder gänzlich handgesteuert funktionieren soll. Auch der gemischte Betrieb von Automatik- und Hand-Betrieb ist denkbar und wohl auch oft gewünscht.
Der einflußreichste Faktor aber für welche Kombination man sich entscheidet werden wohl die persönlichen Meinungen, Neigungen, Erfahrungen und wohl auch Vorurteile sein. Da kann nur Wissen weiter helfen.
Leider ist das nun mit dem Wissen nicht so einfach da das was als Hilfe angeboten wird nicht gerade sehr üppig und hilfreich für Neueinsteiger/Anfänger ist. Außerdem kommt noch ein weiteres Problem mit dazu. Die Zeit bleibt nicht stehen und damit auch die Entwicklung nicht. Das entschärft die Problematik nicht garade denn viele Modellbauer und Interessierte haben sich nun garade so einigermaßen mit Transistoren und Konsorten angefreundet da ist die Sache wieder (neudeutsch) out. Jetzt sind Computer, Controller, Mikroprozessoren usw am "Ruder". Ottonormalbürger hat da keine Chance.
"Ich wollte doch einfach nur spielen"
Ich meine ganz ohne Lernen geht's sowieso nicht, aber es muß ja nicht gleich jedesmal in "Dokterarbeit" ausarten.
Dieser genannte Fortschritt hat zur Folge, das die "alte" Technik (Transistoren, Relais ect), die man in jahrelanger mühevoller Kleinarbeit (auslöten) gesammelt hat nun auf einmal auf dem Müll landen. "Heut machen das alles Computer" so oft die Meinung. Stimmt das wirklich? Na ja teils-teils, denn von alleine können die erst mal garnichts.
Das ist in zweierlei Hinsicht so: Hardware und Software
Hardware - harte Ware - alles was man anfassen kann usw. Es ist wohl sehr schnell und für Jederman einzusehen, das solche kleinen "Dinger" Schaltkreise keine riesen Lasten schalten können. Mit einer kleinen Leuchtdiode kommen alle ja noch klar aber wenn's ernst wird und richtig was gesteuert werden soll (Weichenantrieb usw) dann ist's aus mit lustig. Da können unsere 'alten Schätze' so richtig zur Anwendung (Geltung) kommen. Wenn mir dann mal beim Probieren Einer (Transistor oä.) flöten geht dann ist das nicht gleich der Weltuntergang (waren ja meist umsonst/ausgelötet), und nun weiß ich bescheit für's nächste mal.
Software - weiche Ware - Programme. Da steht man vor einem wirklichen Problem. Diese "programmierbaren Dinger" sind nämlich vom Hersteller her meist leer und können erst mal wirklich garnichts (dumm wie'n Konsumbrot - Ostalgie).
Zwei Möglichkeiten: Entweder man lernt wie sie programmiert werden oder man muß sich alles teuer (fertig programmiert) erkaufen und ist dann oberdrein auch noch außen vor wenn mal etwas nicht geht oder man etwas verändern/anpassen möchte. Der viel gepriesene Vorteil, das man Veränderungen vornehmen kann ohne an der "Hardware" etwas ändern zu müssen, kehrt sich dann ganz schnell ins Gegeteil, denn das setzt ja voraus das man programmieren kann.
Ich möchte an Hand von Steuerungen für Bewegung und Licht einige Anregungen geben wie Kompromisse in Bezug auf Elektrik/Elektronik/Computer und/oder moderne/alte Bauelemente und vor allem wie ein Miteinander erfolgen kann.
- Vorrang für das Wirken von Steuerungen sollte nach Möglichkeit das Erscheinen in der wahren Welt haben.
- Alle Technik sollte für den "Normalsterblichen" händelbar sein.
Die meisten Aktionen werden mit elektrischen Magneten angetrieben (Relais für Licht, Antriebe für Weichen, Signale, Schranken, Tore usw). Die Bewegungen die mit Magneten erzeugt werden, sehen aber oft recht unrealistisch aus (an/aus, hin/her, klick/klack usw). Aber auch wenn diese Bewegungen mit Motoren erzeugt werden, sehen sie auch oft sehr starrsinnig aus (monotones Drehen des Karusell's, Fahrzeuge, Autos, Seilbahn usw, plötzlich los und halt wie gegen die Wand).
In der überwiegenden Mehrzahl von Modellbahnsteuerungen werden, wie erwähnt, die Aktionen von Hand mittels Schalter und schon seltener mit veränderlichen Widerstand bedient. Um ein gewisses selbständiges "Leben" auf die Platte zu bringen werden oft die besagten Relais zeitabhängig oder in Folge oder sonstwie eingesetzt und "kunstvoll" verschaltet (Gleisbildstellwerk, Blocksteuerung usw). Diese Konstrukte können gigantische Ausmaße erreichen (Relaisgräber). Das Ergebnis ist aber in den allermeisten Fällen nicht sehr zufriedenstellend (aufwendig, groß, schwer, störanfällig, teuer usw, leidige eigene Erfahrungen). Doch am gravierensten ist die Tatsache, das diese Konstruckte sehr unflexibel sind. Gemeint ist damit das Veränderungen/Erweiterungen usw nur sehr umständlich gemacht werden können. Doch in Anbetracht der Alternativen (Transistoren, Schaltkreise, Controller, Computer) erscheint die "Relaislösung" noch am "einfachsten/machbarsten" und damit am zufriedenstellensten. Leider blendet man allzu gern die vielen Nachteile aus und nimmt sie 'zähneknirschend' hin.
Zur Sache - der 'Grips' den man in diese Arbeiten (Schaltung ausdenken, ausprobieren, aufbauen, verändern usw) ge/verbraucht ist genauso 'wertvoll' als wenn ich diesen in modernere Technik stecke. Alle diese Gedankenspiele die bei Relaisschaltungen stattfinden, passieren auch bei Anwendung von Schaltkreisen oder Computern so und ähnlich. Das hat einem nur noch keiner gesagt, und keine Angst weggeschmissen ist auch nicht's - die Relais - werden noch dringend gebraucht und - das Gehirnschmalz - ist es wenigstens nicht ganz vertrocknet.
Genug Wortspiel - es ist tatsächlich so das wenn man erst mal den ersten Schritt geschafft hat (Erkennen der Prinzipien) ist auf einmal alles viel leichter und kommt einem das 'Strippenentwirren' (bei Relaisschaltungen) noch sehr zu Gute. Außerdem gewinnt man gratis eine Menge Vorteile (Verschleißfreiheit, klein, leicht usw) hinzu.
Im nächsten Betrag kann ich hoffendlich den Klick vermitteln damit einem das mit den Schaltkreisen und dem Programmieren nicht mehr solche Angst macht.
der folgende Beitrag in Vorwort betrachtet die "Funktion" KK